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Radtour Gard, Camargue, Mittelmeer, Provence, Durance
Tour und Text von F.Jürgen Gensicke Informationen zum und Radtouren vom Autor

Touren-Tagesplanung:

14 Tage ohne An- und Abreisetag
abzüglich 7 Ruhetage
macht 7 Tage zum Radeln

Detailliertere Tourenbeschreibung:

02.06.2006
Am Freitag 18:45Uhr sollte es ab Köln mit dem NAToURs-Bus nach Avignon losgehen.
Nach eine halbstündigen Wartezeit und einer Irrfahrt durch Köln konnte der Bus dennoch zügig gen Süden fahren und sogar noch vor der offiziellen Ankunftszeit Avignon erreichen.

03.06.2006
In Avignon angekommen überaschte uns erst einmal der Mistral, welcher unaufhörlich von Norden nach Süden mit einer Windstärke von 5 bläst.
Im alten Stadtkern haben wir ersteinmal ein Frühstück zu uns genommen und Getränke eingekauft.
Danach ging es über die Rhone auf die andere Flussseite nach Villeneuve les Avignon.
Durch Villeneuve ist ein wenig hügelig und bei dem vorherrschenden Wind und der noch ungewohnten Hitze anstrengend zu fahren.
Nachfolgend ging es dann durch Aramon und Fournes nach Remoulins.
In Remoulins haben wir eine Pause gemacht und uns bei kalten Getränken und Kaffee erholt.
Remoulins ist der Ort, an dem der Pont-du-Gard steht, ein altes Äquadukt aus der Römerzeit, welches Wasser von Uzes nach Nimes transportierte.
Wir fuhren aber nach Uzes auf der östlichen Seite des Gard, so dass wir den Pont auf dieser Radtour nicht einsehen konnten.
Nach einer weiteren Stunde radfahren erreichten wir ermüdet Uzes und entschlossen uns direkt den Campingplatz aufzusuchen.
Das war nicht ganz so leicht, da er etwas (5km) ausserhalb lag und erst gefunden werden wollte.
Zu Essen gab es Ravioli und Wein. Gerade noch konnte ich das Spülen beenden, bevor ich um 19:00Uhr in einem Tiefschlaf viel und erst morgens wieder wach wurde.

04.06.2006
Heute morgen sind wir direkt los, um im Stadtkern von Uzes unter Kastanienbäumen frühstücken zu können.
Der Stadtkern von Uzes ist sehr schön und ladet zum Verweilen ein.
Leider ist der Mistral immer noch vorhandn und wird uns die nächsten Tage noch begleiten.
Auf der Fahrt nach Nimes, mitten in einer verlassenen Gegend ein Platten an Heikes Hinterrad. Prima.
Mitten in der heißen Mittagssonne bauen wir das Hinterrad aus und betreiben Ursachenforschung.
Es stellt sich heraus, dass es meine Schuld gewesen ist, da ich nach dem Aufbohren der Ventildurchführung doch nicht alle Alu-Späne entfernt hatte und sich neben dem Ventil ein etwas größerer Span in den Schlauch gebohrt hatte.
Um 12:30Uhr erreichten wir dennoch Nimes, wo gerade ein Fest zugange war: Feria.
Es wurden dort Stiere durch das Ortszentrum getrieben.

Stiertreiben im Stadtkern von Nimes
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Die Stadt war sehr schön geschmückt und viele Leute waren unterwegs, einige sogar verkleidet.
In der Brasserie LeLatino haben wir bei Dixiland-Beschallung lecker gegessen.
Gegen 14:30Uhr sind wir dann weiter gefahren und um 16:30Uhr am Campingplatz in St.Laurent angekommen.
Schwimmen fiel leider aus, da das Wasser einfach zu kalt war (vielleicht wegen dem Wind?).

05.06.2006
Um kurz nach 9:00Uhr ging es dann wieder weiter nach Aigues-Mortes. Die Stadt erreichten wir nach einer halbe Stunde.
Aigues-Mortes ist eine alte Stadt, die früher mal direkt am Mittelmeer lag, heute sich aber 50km von der Küste entfernt liegt, weil sich das Wasser zurück gezogen hat.
Die Stadt ist fast Rechteckig mit dicken Stadtmauern aufgebaut und vollkommen erhalten, was eine Stadtbesichtigung bestätigte.

Aigues Mortes auf die Stadtmauer und Hafenbecken gesehen
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Gegen Mittag sind wir dann los Richtung Ste Maries de la Mer gefahren.
Trotz des Rückenwindes war dies eine anstrengende Etappe, da weit und breit kein Schatten da war und wir dann in der Sonnen radeln mußten.
Gegen 15:30Uhr sind wir am Campinglatz La Brise angekommen. Nach kurzer Zeit bemerkten wir, dass die Fliegenschwärme um uns herum nicht so prikelnd waren.
Es juckte die ganze Zeit auf der Kopfhaut und piekste ab und zu in den Armen und Beinen.
Nach schnellem Zeltaufbau und Duschen ging es in die Stadt - flucht vor den Fliegen war angesagt.
Leider waren die in der Stadt auch. Zwar nicht soviel, aber immerhin soviele, das auch andere sich ständig am Kopf jucken mußten.
Abends kam dann die Abrechnung: 45 mal haben mich diese Kribelmücken, wie sie heissen und wir später herausbekamen, erwischt.

06.06.2006
Am morgen waren keine Mücken zu sehen, so dass wir stechfrei das Zelt abbauen konnten.
In der Innenstadt haben wir uns auf dem Markt Zutaten für unser Frühstück geholt und auf dem Kirchen-Vorplatz gegessen.
Kurz vor 10Uhr machten wir uns auf dem Weg nach Arles, mit dem Wissen im Kopf, dass diese Strecke ohne Schatten und mit Gegenwind sein wird.
Um 12:30Uhr sind wir dann in Arles angekommen und haben in einer Brasserie gegessen.
In Arles haben wir uns erst einmal von der Erschöpfung der Tour erholt und die Stadt mit Ihrer Arena besichtigt.
Eine kurze Etappe führte uns dann nach Fontvieille, wo wir um 16:00Uhr ankamen.
Der Campingplatz war ansich gut ausgestattet und schön gelegen, aber für ein Zelt war der steinige Boden nichts.
Trotzdem entschieden wir uns, eine weitere Nacht dort zu bleiben.

Zelt auf steinigem Boden
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07.06.2006
An diesem freien Tag haben wir die kleine aber schöne Altstadt besucht.
Wir haben einige Cafe au Lait getrunken als auch alte Olivenmühlen besichtigt.
Dann gab es noch ein Chateau und ein Museum, dass mit einer gemeinsamen Eintrittskarte besichtigt werden konnte.
Nachmittags erholten wir uns noch was in der Stadt und auf dem Campingplatz.

08.06.2006
An diesem Tag war der Mistral dann auch vorbei.
Und so konnte es bei sonnigem Wetter südlich der Apillen nach Aix en Provence weiter gehen.
In Mouries haben wir einen Kaffee-Halt gemacht. Auf der ganzen Tagesetappe sind wir durch schöne Orte gefahren, bei leicht hügeliger Strecke.
Mittags erreichten wir Salon de Provence. Hinter Salon wurde es dann schon etwas hügeliger.
Ab St. Comat ging es bis Aix en Provence stetig berghoch.
Im Aussenbezirk von Aix haben wir irgendwie nicht aufgepasst, denn die Strasse auf der wir fuhren mündete direkt auf der linken Spur einer sechspurigen Stadtautobahn.
Nur mit Mühe gelang es uns lebend den rechten Fahrstreifen und damit die nächste Ausfahrt zu erreichen.
Auf einer Nebenstrecke kamen wir dann doch im Zentrum an. Aix ist sehr groß und von daher sind auch die Strassen stark gefüllt.
Im Verkehrschaos haben wir dann doch noch den Campingsplatz etwa 4km in südlicher Richtung gefunden.
Die Gegend dort ist schon sehr hügelig, so dass auch der Campingplatz entsprechend gelegen ist.

09.06.2006
Wir hatten geplant zwei Ruhetage einzulegen.
So sind wir mit dem Bus an diesem Tag ins Zentrum gefahren und haben die Alt- und Innenstadt besichtigt.
Abends gab es dann Fußball auf einem Großbildfernseher im Restaurant auf dem Campingplatz

10.06.2006
Heute ging es zuerst mit dem Bus nach Aix und dann von dort aus mit dem Zug nach Marseille.
Marseille ist schon seit jahrhunderten eine der größten französischen Hafenstädte.
Der Stadtkern ist schön um den alten Hafen herum gelegen und die Hafeneinfahrt durch gut erhaltene Festungsanlage geschützt.
Im Altstadtbereich haben wir dann zu Mittag gegessen und sind im frühen Nachmittag dann wieder zum Bahnhof zurück gegangen.
Interessant ist noch, dass der Sack-Bahnhof auf einem Hügel liegt, fast 100 Meter oberhalb des Hafenniveaus.

11.06.2006
Kurz vor halb zehn ging es dann wieder los.
Mit erschrecken mußte ich feststellen, dass mein Tacho ausgefallen ist. Die Batterie war leer.
Nach einer schönen aber auch anstrengenden Fahrt entlang der Durance und dann durch das Defille in die Gegend südlich der Bergkette, kamen wir dann um 16:30Uhr in Cucuron an.

Defille an der Durance im Luberon
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Der aufgefundene Campingplatz war zwar nicht der, der im Michelin-Führer stand, war aber trotzdem gut für uns und preiswert.
Nach dem Aufbau des Zeltes und duschen entschlossen wir uns hier zwei Freitage zu verbringen.
Auf dem Campingplatz konnte man Weine aus dem Anbaugebiet vor Ort kaufen. Dieser Rosewein sollte uns den Abend ausklingen lassen.

12.06.2006
Beim Abholen des Baguettes beim Campingplatzwart entdecken wir noch frischen Chevre (Ziegen-Frischkäse), den wir gerne auch noch gekauft haben, um ihn zum Frühstück zu geniessen.
Den freien Tag haben wir auch genutzt um ein wenig Wäsche zu waschen. Danach haben wir eine Ortsbesichtigung unternommen. Cucuron hat einen hübschen kleinen, französisch typischen, Stadtkern.
Darin gab es auch einen kleinen Teich um den sich Kaffees und Restaurant angesiedelt haben.
In dieser Idülle haben wir dann auch zu Mittag gegessen.

Markt mit typischen Produkten der Provence am Teich des Ortes
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Nach dem Austausch der Batterien funktionierte dieser auch wieder. Leider hat der Spaß 13,60 Euro gekostet.

13.06.2006
Heute haben wir eine kleine Rundtour in die umliegenden Orte gemacht.
Die Gegend entlang an der Bergkette ist sehr hübsch und lädt zum Verweilen ein. Man könnte es hier auch gut eine Woche aushalten.
Nachmittags kamen wir dann wieder in Cucuron an und genossen das Ambiente bei Kaffee und Kuchen.

14.06.2006
Heute sollte die letzte Etappe dieser Radtour folgen. Chateaurenard war das Ziel, etwa 12km vor Avignon.
Den Ort und die Gegend kannten wir schon von vorherigen Radtouren und wußten, dass es uns ort nicht langweilig würde.
Die Fahrt hinab zur Durance ging schnell von statten, allerdings leicht hügelig.
Nach der Flußüberquerung ging es dann immer nur noch geradeaus. Leider haben wir sehr weninge Kaffees oder Restaurants gesehen, so das wir unsere obligatorischen Pausen heute ausfallen lassen mußten.
Kurz vor 17:00Uhr erreichten wir dann de Campingplatz in Chateaurenard.

15.06.2006
Heute machten wir einen Ausflug in die Apillen. Eyragues und St. Remy waren unsere Ziele.
Beide Orte lohnt es zu besuchen. Gerade St. Remy hat eine schöne Altstadt.
Mittags haben wir in Chateaurenard gegessen: Menu de Jour.
Den Nachmittag haben wir mit schlafen und schwimmen verbracht. Erhohlen und entspannen.

16.06.2006
Da wir nicht genau wußten, wo wir am Abfahrtstag in Avignon unsere bepackten Räder abstellen sollten, haben wir uns entschlossen heute schon mal nach Avignon zu radeln, um eine Stadtbesichtigung zu unternehmen.
Unsere Fahrradtaschen und Helme haben wir im Bahnhof ins Schliessfach gegeben und die Räder davor abgestellt.
Dann ging es zu Fuß in die Altstadt und zum Papstpalast.

die Pont de St. Benezet bei Avignon
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Im späten Nachmittag am Campingplatz angekommen, fing es leicht an zu regnen, was aber nicht schlimm war.

17.06.2006
Morgens sind wir nach dem Frühstück doch noch auf die Burg-Ruine gegangen. Welch ein Glück: von dort aus konnte man reges Treiben mit Musik in der Innenstadt hören.
Also wir runter und nachsehen, was da los ist. Es war ein kleines Stadtfest zur Eröffnung einer neuen Strasse, die durch die Innenstadt verläuft. Sogar der Landesminister hielt dazu eine Ansprache.
Pünktlich zu Mittag fing es dann heftig an zu regnen. Wir schafften es noch nicht einmal trocken zum Zelt zu kommen.
Die nächsten Stunden verbrachten wir damit, darauf zu warten, dass der Regen aufhört, damit wir das Zelt abbauen können. Denn wir müßen ja noch nach Avignon radeln.
Irgendwann gegen 17:00Uhr hörte es dann auf und mit größter Schnelligkeit haben wir unsere Ausrüstung getrocknet, gereinigt und verpackt.
Dann ging es gegen 18:00Uhr los nach Avignon und dort war abhängen angesagt.
Um 22:30Uhr ging es dann wieder im NAToURs-Bus über Trier nach Köln in Richtung Heimat.
Von dort mit dem Zug wieder nach Aachen.
Ende des Urlaubes!

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