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Gera - Ilm - Saale - Unstrut - Gera
Tour und Text von Holger Schmidt
Radtour Gera - Ilm - Saale - Unstrut - Gera - Thüringer Rundreise
Unsere Radtour
Die Vorbereitungen für unsere Radtour waren nicht sehr groß, da wir nur die Länge der Etappen festlegen mussten und uns über mögliche Quartiere am jeweiligen Etappenort informieren brauchten. Diese Informationen bezogen wir wie immer aus dem Internet.
Der Tag unseres Starts kam, die Taschen waren gepackt, ich hatte mir nun endlich auch ein wetterfestes Radtaschenset zugelegt, so dass uns das angekündigte wechselhafte Wetter nicht scheute.
1. Tag: Erfurt - Kranichfeld - 84 km
Die Räder sind geschmiert und alles am Rad befestigt, so dass es nun losgehen kann. Ein letztes Foto muss natürlich noch sein und danach ist der "Geraradweg" unser.
Wir radeln durch den "Luisenpark" in Erfurt, vorbei an einer Gartenanlage und streben auf einem asphaltierten Weg Bischleben zu. Wäre es nicht so früh am Tag, könnte man eine gemütliche Rast im romantischen Bachstelzencafe machen.
So schauen wir nur sinnlich hinauf und rollen vorbei um der Geraradwegbeschilderung zu folgen. Weiter geht es auf der Strasse nach Möbisburg, vorbei am Freibad, wo sich die ersten Gäste schon tummeln.
Der Weg führt aus Möbisburg hinaus und strebt der 10 km Marke - Molsdorf - zu. Molsdorf hat ein schönes Schloss mit Schlosspark. Dieses Ambiente lädt ebenfalls zum verweilen ein.
Wir wollen aber weiter, da uns heute noch einige Anstrengungen bevorstehen.
Der Weg führt uns nun durch die Autobahn- und ICE-Brücken und wir passieren die Ortsgrenze von Ichtershausen, wo früher Nadeln hergestellt wurden. Diese Fabrik ist leider stillgelegt, das imposante Industriegebäude können wir von außen bewundern.
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Der Weg folgt dem Verlauf der Gera und geleitet uns recht bald nach Arnstadt. Arnstadt ist bekannt als Wirkungsstätte von Johann-Sebastian Bach und als Puppenstadt. Die Stadt und das Schloss sind allemal Wert besichtigt zu werden.
Arnstadt wird durch eine Gartenanlage verlassen und wir radeln immer leicht bergauf an der "Tigrismühle" (Ausflugsgaststätte) und Dosdorf vorbei um nach Plaue zu gelangen.
In Plaue teilt sich die "Gera" in die "Zahme Gera" und die "Wilde Gera". Wir halten uns an die "Wilde Gera" und begleiten die Gleise der "Deutschen Bahn" nach Angelroda.
Wir entschließen uns kurz vor Angelroda die Einladung einer Bank zum Verweilen anzunehmen. Hier haben wir 33 km hinter uns und können eine kleine Stärkung gut gebrauchen, da ab Angelroda uns der Thüringer Wald mit seinen Anstiegen in die Arme "schließen" wird.
Wir nehmen Fruchtriegel und Getränke zu uns, während wir die Landschaft genießen.
Frisch gestärkt, schließen wir die Taschen wieder und steigen aufs Rad. In Angelroda durchqueren wir das Eisenbahnviadukt und nehmen die erste Steigung des Tages. Dies geschafft, führt uns die Strasse, auf welcher wir bis Geraberg fahren werden, durch die Autobahnbrücke der A71.
Geraberg durchqueren wir im gleichmäßigen Tempo und nehmen einen ca. 2 km langen Anstieg bis zum Sportplatz von Elgersburg. Da angekommen sehen wir die Berge des Thüringer Waldes unmittelbar und beeindruckend vor uns.
Wir sind doch etwas froh, dass wir da nicht hinauf müssen, denn in Elgersburg verlassen wir den Geraradweg, der den Thüringer Wald hinauf bis zur "Schmücke" - ca. 11 km - führt.
Aber ehe es so weit ist, müssen wir vor dem Sportplatz links den ca. 300 m und 12%-igen und damit steilsten Anstieg unserer Tour hinauf. Oben angekommen gönnen wir uns eine kleine Pause direkt vor dem Bahnhof.
Nach dem Kräftesammeln grüßen wir ein letztes Mal den Geraradweg, der rechts in den Berg weiterführt und folgen der B88 nach Ilmenau. In Ilmenau lassen wir die Berge für diese Tour hinter uns.
Wir merken nun doch etwas die zurückgelegten 45 km aber das schreckt uns nicht, da wir wissen, dass das Schlimmste hinter uns liegt. Es geht durch Ilmenau, die Stadt der Technischen Universität und des "Kickelhahns" mit dem Goethehäuschen.
Ilmenau ist auch unser Einstiegspunkt für den "Ilmtalradweg". Dieser kommt von Stützerbach und soll uns die nächsten 2 Tage durch die Landschaft führen bis uns die Saale mit dem entsprechenden Radweg aufnimmt.
Wir rollen aus Ilmenau hinaus und folgen der Strasse, die uns bis nach Langewiesen führt. In Langewiesen werden wir auf einen separaten asphaltierten Radweg verwiesen, den wir bis auf kurze Ausnahmen, bis nach Kranichfeld nicht mehr verlassen.
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Während dieser gesamten Strecke bleiben wir immer in Sichtweite der Ilm. Während unserer weiteren Tour gelangen wir nach Stadtilm und durchqueren ein weiteres Viadukt.
Nach Stadtilm entfernen wir uns etwas von der Ilm, nachdem wir von der linken auf die rechte Seite gewechselt sind. Wir müssen auch noch einige kleinere Anstiege und Abfahrten überwinden, wobei uns herrliche Ausblicke auf die umliegende Landschaft entschädigen.
Ebenfalls durchqueren wir Kleinhettstedt mit seiner sehr schön hergerichteten "Senf- und Kulturmühle" und Dienstedt-Hettstedt. Im letztgenannten Ort queren wir wieder die Ilm und fahren auf der linken Seite weiter.
Auf dieser Seite der Ilm liegt Barchfeld. Barchfeld ist das Tor zum "Karststeinteil" des "Ilmtalradweges". Wir radeln an Höhlen und Karstgestein vorbei und gelangen so bis zu unserem ersten Ziel - Kranichfeld.
In Kranichfeld angelangt, verlassen wir uns auf die Unterkunftshinweise und fahren das Hotel "Meininger Hof" an. Das Zimmer ist in Ordnung aber leider gibt es 19:45 Uhr kein Essen mehr.
Die Hotelbesitzerin gibt uns aber den Tipp ins "Canape" zu gehen. Das befolgen wir und bereuen es nicht.
2. Tag: Kranichfeld - Bad Sulza - 64 km
Der zweite Tag verspricht wettermäßig genauso gut zu werden wie der 1. Tag. Das macht uns Mut und wir freuen uns auf diese Etappe. Nach dem Frühstück "satteln" wir die Räder, schießen noch ein paar Fotos vom Hotel und schwingen uns auf die Sättel.
Die erste Zwischenstation ist Bad Berka. Bis dahin sind es 10 km. Es geht leicht und beschwingt immer der Ilm entlang. Wir durchqueren Tannroda und fahren in München ein. Weil der Radweg gesperrt ist, müssen wir auf die Strasse - B87- ausweichen.
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Aber nach ca. 2 km können wir die Strasse wieder verlassen um weiter auf dem eigentlichen Radweg nach Bad Berka zu gelangen. Bad Berka ist eine Kurstadt. Wir sehen einen Teil der Klinik auf dem umliegenden Höhenzug bevor wir in der Stadt ankommen.
Wir sind noch frisch und halten uns deshalb nicht weiter auf, sondern folgen den Radwegschildern, die uns aus Bad Berka hinausführen und weiter den Weg nach Weimar zeigen.
Es geht vorbei an einer sehr schön restaurierten Mühle - "Obermühle Hetschburg" - durch Getreidefelder, Wiesen, Wälder und die Orte Hetschburg, Buchfahrt und Öttern. Der Untergrund ist meistens asphaltiert aber auch festgefahrene Wirtschaftswege.
Nach Öttern erreichen wir die A4, durchqueren diese und lassen uns nach Mellingen rollen. In Mellingen stoßen wir auf den Radweg "Thüringer Städtekette" und den "Feiningerradweg". Diese begleiten uns gemeinsam mit dem "Ilmtalradweg" nach Weimar.
Kurz vor dem Weimarer Ilmpark stoßen wir auf das erste Radfahrerhotel Thüringens und radeln am "Deutschen Bienenmuseum" vorbei. Der Ilmpark ist eine sehr schöne Parklandschaft unter anderem mit Goethes Gartenhaus, dem Weimarer Schloss und anderen nennenswerten Bauten.
Wir halten uns allerdings nicht weiter auf, da wir diesen Park schon öfter besucht haben.
Die Ilm und die Schilder des Radweges weisen uns den Weg und führen uns über Tiefurt mit seinem Schloss und dem angrenzenden Park nach Kromsdorf. In Tiefurt legen wir eine Pause ein und sehen dem Wasser der Ilm beim vorbeiziehen zu.
Nach der kleinen Stärkung wird auf dem "Maria Pavlowna Promenadenweg" und dem anschließendem "Franz List Promenadenweg" diesen historischen Personen gedacht. Zu erwähnen ist noch das Kromsdorfer Schloss, welches genau an dem Anschlusspunkt der beiden Promenadenwege liegt.
Wir durchradeln Oßmannstedt mit seiner Burganlage und gelangen nach Oberroßla. Dieser Ort hat eine Besonderheit und zwar die misslungene Rettung eines Elefanten im Jahre 1857. Dies bezeugt heute noch ein Denkmal und die alljährliche Gedenkfeier.
Nach Oberroßla geht es eine kleine Steigung hinauf und Apolda kommt in Sicht. Leider ist der Himmel sehr verhangen und wir befürchten, dass wir heute noch nass werden. Allerdings ist der Wind ziemlich stark und schiebt uns deshalb kräftig weiter vorwärts.
Apolda wird nur gestreift und schon geht es durch Niederoßla, Mattstedt, Wickerstedt, Eberstedt und Darnstedt nach Bad Sulza. Gefallen hat uns auf dieser Strecke in Eberstedt die schwimmenden Hütten und in Darnstedt der Wetterstein.
In Bad Sulza angekommen, fahren wir in den Kurpark zur Gästeinformation um uns ein Quartier zu besorgen. Die Damen von der Gästeinformation sind nett und helfen uns bei der Beschaffung eines Quartiers und so dauert es nicht lange und wir kommen in der Pension/Gaststädte "Zur Alten Schule" unter.
Die Unterkunft gefällt uns sehr gut, das Essen stimmt und wir erfahren, dass dieses Gebäude noch bis in Mitte der 90-iger Jahre als Schule genutzt worden ist. Dies ist auch erhalten worden und man kann viele kleine und größere Dinge aus dem Schulalltag sehen.
3. Tag: Bad Sulza - Roßleben - 85 km
Die Nacht hat uns neue Kräfte gegeben und das Frühstück war sehr gut. Dazu kommt, dass sich das Wetter gebessert hat und keine grauen Wolken zu sehen sind. Ich sehe mich in der ehemaligen Schule um und schieße ein paar Fotos.
Danach beladen wir unsere Räder und beginnen die 3. Etappe frohen Mutes. Das Stück bis zum Ilmtalradweg ist schnell überbrückt. Es geht durch den Kurpark bis zum Gradierwerk. Dann folgen wir dem Weg bis nach Großheringen weiter auf der Straße, bis wir auf den "Saaleradweg" treffen.
Dies ist auch gleichzeitig der Endpunkt des Ilmtalradweges. Wir überqueren die Bahnlinie Erfurt-Leipzig und setzen mittels einer Brücke auf das rechte Saaleufer über. Damit stehen wir auch gleich vor unserem ersten Weingut - Weingut Zahn.
Weiter geht es an den ersten Weinstockfeldern vorbei dem Ort Saaleck entgegen. Leider können wir nicht den eigentlichen Radweg folgen, sondern müssen einen Umweg, der oberhalb von Saaleck verläuft fahren. Das bedeutet, dass wir bergan radeln.
In Heiligenkreuz biegen wir rechts auf Wiesen ab und gelangen an eine schlechte und steile Abfahrt. Im Tal angekommen bietet sich uns ein wunderschöner Blick auf zwei Burgen: "Saaleck" und "Rudelsburg", die über der Saale thronen und auf das Saaletal blicken.
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Wir folgen nun der Straße und erobern Bad Kösen. Leider haben wir auf Grund des Umweges den Radweg verloren, treffen aber an einer Mühle Radwanderer, die wir nach dem Weg fragen. Diese zeigen uns die Richtung nach Naumburg.
Dieser Abschnitt wird uns sicher noch sehr lange in Erinnerung bleiben, da uns der Radweg auf der linken Seite der Saale entlang an Weinbergen und -gütern führt. Nachdem wir diesen Teil passiert haben, gelangen wir auf dem Radweg, der auf die rechte Seite der Saale wechselt, immer näher an Naumburg heran.
Nach kurzer Zeit sehen wir die Türme des Naumburger Domes.
Wir fahren allerdings nicht direkt in die Stadt, sondern radeln ca. 1 km entfernt vorbei. Der Radweg folgt den Windungen der Saale und wir machen gegenüber der Unstrutmündung an einem Campingplatz Rast.
Nach ca. 30 min steigen wir wieder auf die Räder und fahren bis nach Naumburg-Henne um da auf die linke Uferseite zu rollen. Hier beginnt der "Unstrutradweg". Allerdings gibt es auf dem "Saaleradweg" keinen Hinweis darauf!
Die Unstrut soll uns wieder in unsere Heimat an den Thüringer Wald führen und natürlich wollen wir weiter das Weinanbaugebiet "Saale-Unstrut" erkunden. Leider bringt uns der "Unstrutradweg" den Gegenwind, der uns teils kräftig entgegen bläst.
Das entmutigt uns jedoch nicht und deshalb treten wir kräftig in die Pedalen. Als erstes rollen wir durch eine Obstbaumplantage um dann durch Wiesen Freyburg zu erreichen.
In Freyburg ist allerdings eine Markierung vor der Unstrutbrücke auf der falschen Seite angebracht und deshalb schlagen wir zunächst die falsche Richtung ein. Wir merken allerdings schnell, dass wir nicht richtig sind und gelangen schon bald wieder auf den Radweg, der sich auf der rechten Unstrutseite durch eine Gartenanlage schlängelt.
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Da entdecken wir einen Nachbau des Turmes der Neuenburg aus lauter kleinen Flaschen.
Keine 400 m weiter bietet sich uns ein grandioser Ausblick auf die gegenüberliegende Uferseite. Da befinden sich die Scheibenberge. Nach einiger Zeit reißen wir unsere Blicke von diesem Anblick los und steigen wieder aufs Rad.
Recht bald erreichen wir die "Zscheiplitzmühle" und wechseln auf die linke Uferseite. Wir rollen durch Weischütz und radeln in Laucha an der schön restaurierten Stadtmauer entlang. Kurz nach Laucha wechslen wir auf das andere Unstrutufer, rollen an Karstgestein vorbei, über Wiesen, begegnen Dorndorf und sehen in der Ferne Burgscheidungen auftauchen.
Nach dem wir Burgscheidungen hinter uns gelassen haben, rollen wir auf dem asphaltierten Radweg Karsdorf und Reinsdorf entgegen. Nabra wird umfahren und kurz nachdem wir auf die linke Uferseite gewechselt sind, machen wir eine kleine Rast.
Wir essen ein paar Fruchtriegel und beschauen das schöne Unstruttal. Weiter geht es über Wiesen nach Wangen, Memleben und Wendelstein. Die Burgruine grüßt uns auf unserer Fahrt und gibt uns Kraft für den Rest der Etappe.
Wir entfernen uns allmählich von der Ruine und wechseln auf die linke Uferseite. In der Ferne sehen wir den Höhenzug von Schmücke und Schrecke und ganz klein den Ort Wiehe. Dort gibt es eine sehr schöne Modellbahnaustellung.
Wir radeln durch Felder und streben Roßleben zu.
In Roßleben müssen wir noch eine leichte Steigung bis zum Hotel "Unstruttal" überwinden. Die Unterkunft ist angenehm und die Bedienung in der Gaststätte sehr flexibel. Das hat uns sehr gut gefallen.
4. Tag: Roßleben - Erfurt - 95 km
Wir sind frisch und munter und genießen das Frühstück. In der Zwischenzeit wurden unsere Räder aus dem "Stall" geholt und wir haben uns für die heutige Etappe hergerichtet.
Nach einem Foto vor dem Hotel sitzen wir auf und lassen uns den ersten Fahrtwind des heutigen Tages um die Nase wehen. Wir sind schon gespannt auf das was wir heute erleben werden - vor allem auf die "Thüringer Pforte".
Das Ganze natürlich mit der Hoffnung auf wenig Wind der uns entgegen weht.
Wir rollen zunächst den Berg wieder hinunter, den wir gestern "erklommen" haben. Der Weg führt uns aus Roßleben hinaus und wir haben eine wunderbare Aussicht auf die "Schrecke", die "Schmücke" und den "Kyffhäuser" mit dem "Barbarossa" Denkmal.
Wir gelangen erneut an die Unstrut, rollen beschwingt durch Bottendorf, Schönewerde und Kalbsrieth. Dabei nähern wir uns stetig Artern, das wir allerdings nur tangieren.
Etwa einen Kilometer nach Artern wenden wir uns von der Unstrut ab und nähern uns über Felder Reinsdorf. In Reinsdorf ist das Gemeindeamt sehenswert.
Weiter geht es durch Gärten und Feldern und eine Kirschbaumallee entlang bevor wir in Bretleben eintreffen. Hier holen wir Getränke und trinken natürlich auch etwas.
Nun radeln wir einen kleinen Anstieg hinauf und verlassen dieses kleine Örtchen. In der Ferne sehen wir die Kuppel des Panoramabildes über den Bauernkrieg von Prof. Werner Tüpke (umgangssprachlich "Elefantenklo") in Bad Frankenhausen.
Wir reißen uns von diesem Anblick los und streben Sachsenburg und der "Thüringer Pforte" zu. Bis dahin muss allerdings Heldrungen noch durchfahren werden.
Unmittelbar vor der Unstrutbrücke kurz vor Oldisleben biegt der Radweg auf die Uferwiesen ab und wir kämpfen uns gegen den Wind vorwärts. Das gelingt uns auch ganz gut.
Wir passieren auf der rechten Unstrutseite die Brücke in Sachsenburg, schauen auf die beiden Burgen, die untere und obere Sachsenburg, und rollen aus der "Thüringer Pforte" hinaus.
Nun lässt die Stärke des Windes etwas nach und es geht auf einem schön ausgebauten Weg weiter. Wir tangieren Gorsleben. Unmittelbar nach Gorsleben treffen wir auf ein Schild, welches uns mitteilt, das die Brücke in Etzleben nicht passierbar ist.
Deshalb nehmen wir die ausgeschilderte Umgehungsroute. Diese geht auf ausgefahrenen Feldwegen auf der linken Seite der Lossa einem Nebenfluss der Unstrut weiter. Leider geraten wir da in die Getreideernte hinein und werden ganz schön eingestaubt.
Als wir an der gesperrten Brücke ankommen, müssen wir feststellen, dass die zwar nicht mehr vorhanden ist, aber dass die Lossa mittels eines Dammes überquert werden kann.
Wir halten uns nicht lange auf und setzen unsere Fahrt fort. Der Weg bleibt auf der linken Seite und führt uns nach Büchel. Wir durchqueren den Ort und müssen zwischen Büchel und Griefstedt auf der Strasse fahren.
Kurz nach Griefstedt schwenkt der Radweg wieder auf ein separates Asphaltband ein, dem wir bis Sömmerda folgen. Der Weg ist auf dem Damm, der die umliegende Landschaft vor Hochwasser schützen soll.
In Leubingen wird gerade die Brücke über die Lossa gebaut, so dass wir ins Dorf fahren müssen um die Lossa auf der Landstrassenbrücke zu überqueren. Die "Lossa-Unstrutradwegbrücke" ist mit dem Erscheinen dieses Artikels fertig.
Wir rollen in Sömmerda ein und entscheiden uns weiter bis Erfurt zu fahren. Zuvor halten wir an einer Eisdiele an und lassen uns das bestellte Eis schmecken.
Wir merken, dass diese Pause auch notwendig ist, da wir an dem heutigen Tag noch keine größere Rast hatten und das nach 56 km. Deshalb fällt die Pause auch etwas länger aus, denn wir haben noch 39 km vor uns.
Nach ca. einer Stunde geht es weiter. Wir fahren zurück in den Stadtpark, überqueren eine Brücke und fahren an der Sömmerdaer Rafftingstrecke entlang um an der nächsten Brücke auf das linke Ufer zu wechseln.
In Schallenburg wechseln wir erneut die Seite und kommen an das schlechteste Teilstück der gesamten Radtour. Dieses besteht aus einem Platten- und Holpersteinweg.
Wir werden kräftig durchgeschüttelt und sind froh als wir endlich in Werningshausen ankommen. Wir biegen an der ersten Möglichkeit, die nach rechts führt, in eine Strasse ein und befinden uns recht bald auf den Feldern durch die wir nach Haßleben gelangen.
In Haßleben geht es wieder auf die Strasse. Die letzten 3 km auf dem Unstrutradweg liegen vor uns. In Ringleben angekommen, geht es sofort auf dem Geraradweg weiter.
Der Weg befindet sich auf dem Damm und wir können Walschleben im Dunst erkennen. Da es ein recht ereignisloser Abschnitt ist, sind wir froh als wir die Gartenanlage von Walschleben erreichen.
Wir fahren an die Hauptstrasse und da auf dem Radweg, der sich seitlich der Landstrasse befindet, nach Elxleben. In Elxleben queren wir die Gera erneut und fahren auf einem schönen Weg nach Kühnhausen.
Es geht etwas versetzt an Reno vorbei in Richtung Erfurt. Kurz vor Gispersleben durchqueren wir die A71 und sind damit in Erfurt. Nun liegen nur noch 8 km bis zum endgültigen Ziel - unserer Wohnung - vor uns.
Es geht erneut auf die andere Geraseite durch einen Park weiter und wir erreichen die ersten Neubauten. In der parkähnlichen Anlage spielen Kinder, ihre Muttis sitzen auf den Bänken und genießen die freien Minuten.
Wir setzen unseren Weg fort und fahren weiter durch kleinere Parks bis zum Nordpark. Nach dem Nordpark beginnt die Stadt. Nach weiteren 2 km stehen wir auf dem Domplatz mit dem darüber thronenden Dom und der Severikirche.
Hier schießen wir Begrüßungsfotos. Wir beenden unsere Flusstour ziemlich geschafft aber glücklich nach weiteren 10 min.
Fazit
Es war eine anstrengende aber auch eine sehr schöne Radtour. Jeder Abschnitt hat seine besonderen Reize - der Thüringer Wald, die flachen Landschaften zwischen Kranichfeld und Apolda, Laucha und Erfurt und natürlich das Weinanbaugebiet der Saale-Unstrut darf nicht vergessen werden. Die verschiedenen Untergründe bestanden aus Asphalt, Beton, Pflastersteinen, Splitt, Gras und Erde. Wir sind in den 4 Tagen insgesamt 324 km gefahren.
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