Kapitel 5.1: Zelt

Symbol eines Reiserad

weitere Unterkapitel im Kapitel 5:

Das erste was ich besprechen möchte, ist das Zelt. Zelte unterscheiden sich in verschiedener Hinsicht. Zum einen natürlich im Preis und damit in der Qualität (Gewicht) und zum anderen in der Konstruktionsart. Hauszelte kommen schon aus dem Grund des Gewichtes nicht in Frage. Dieser Zelttyp bringt etwa 10kg auf die Waage und hat ein sehr sperriges Packmaß. Ebenfalls kommen auch keine Zelte in Frage, die kein Innenzelt haben. Konstruktionsbedingt besitzen diese Zelte keine gute Lüftung und die ausgeschwitzte Flüssigkeit läuft an der Innenwand wieder herunter. Man bedenke, dass der normale Mensch im Mittel ca. 1Liter Wasser in der Nacht ausschwitzt. Für Zeltreisende empfehlen sich daher nur Kuppel- und Tunnelzelte mit einem Innenzelt.

aufgebautes Zelt

Diese haben ein Gewicht (bei 2-3 Personen) von 3Kg bis 4,5Kg. Schwerer sollten Zelte nicht sein. Bei Zelten verhält sich der Preis umgekehrt zum Gewicht. Zahlt man für ein 5Kg-Zelt nur 30-50Euro, schlägt der Preis bei einem 3Kg-Zelt schnell das 5-fache zu Buche. Vor billigen Igluzelten ist abzuraten, da diese einen enormen Zeitaufwand bei Auf- und Abbau benötigen und zudem sehr instabil sind. Sie unterscheiden sich optisch für den Laien nur sehr wenig von den besseren Kuppelzelten, doch der erste kräftige Regen oder Sturm zeigt dann die Qualität. Während die Iglu-Fans ihr Zelt von innen festhalten müssen, liegt der Profi im Schlafsack und schläft den Schlaf des Gerechten. Wenn Sie denken, dass ich übertreibe, dann bitte ich Sie doch mal nach Süd-Frankreich zu fahren. Sonnig und warm sollte es da sein - meinen Sie? Geirrt. Auch dort öffnet sich manchmal im Sommer der Himmel und schüttet Wasser auf die Erde, unterstütz von kräftigen Böen.

Leider geht das geringe Gewicht des Zeltes auf Kosten des Zeltbodens. Hat man nicht die Möglichkeit auf Rasen zu zelten, so wird es einem schon mulmig, wenn man die spitzen Steinchen durch den Boden spürt. Als Konsequenz daraus nehmen wir auf unseren Reisen immer eine Zeltunterlage aus Kunststoff mit. Aber Vorsicht: möchte man nicht beim ersten Regenguss wegschwimmen, sollte man vorher die Plane etwas kleiner Schneiden als der Zeltboden groß ist. Auch hat sich ein Trockenlappen (alter Lappen) als sehr erfolgreich erwiesen. Wenn man morgens vor der Morgentoilette die Innenwände des Außenzeltes damit abtrocknet, so kann man nach dem Frühstück bedenkenlos das Zelt getrocknet einpacken.

Auch an den Zeltstangen kann man Gewicht sparen. Alulegierungen sind viel stabiler und leichter als Glasfaserstangen. Zudem ist die Verletzungsgefahr bei Stangenbruch viel geringer.

Heringe oder Bodennägel gibt es sowohl in Alu- als auch in Stahlausführung. Alle benötigten Heringe in Stahl oder Alu auf Reisen mitzunehmen ist nicht sinnvoll, da die Böden unterschiedlich hart sind. Ein guter Mix aus beiden hilft Gewicht zu sparen und auf unterschiedliche Böden zu reagieren. Ein guter Mix wäre eine Verteilung von Stahl zu Alu im Verhältnis 1 zu 2. Auch sollte man 1-2 Ersatzheringe und eine Ersatzabspannleine mitnehmen. Die Verlustgefahr von Heringen und Leinen auf Reisen ist sehr hoch! Der Hammer bleibt natürlich zu Hause. Dafür nehmen wir als Ersatz herumliegende Steine oder fragen bei einem Dauercamper um eine Leihgabe.

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