Kapitel 7.4: Problem-Reparaturen
weitere Unterkapitel im Kapitel 7:
- 7.1 Vorbereitung
- 7.2 kleine Reparaturen
- 7.3 aufwendigere Reparaturen
- 7.4 Problem-Reparaturen
Ersatzspeichen
Etwas problematischer wird es, wenn Speichen reißen. Bei einem Speichenriss ist sofort die defekte Speiche auszutauschen, weil die verlorene mechanische Spannkraft der defekten Speiche sich auf die benachbarten verteilt. Das bedeutet wiederum, dass die benachbarten Speichen stärker strapaziert werden und auch bald reißen können. Einfach zu reparieren ist ein Speichenriss am Vorderrad. Hier tauscht man einfach die defekte Speiche aus und zieht sie mit dem Speichenzieher wieder so an, dass der Schlag aus der Felge ist. Rechts herum zum Festziehen und links herum zum Lösen. Ebenfalls unproblematisch ist ein Speichenriss auf der gegenüberliegenden Seite der Kassette (Ritzel-Paket). Dort tauscht man sie ebenfalls einfach aus.
Ritzelabzieher (HG-Cracker)
Anspruchsvoller wird es auf der Kassetten-Seite. Dort muss erst die Kassette abgeschraubt werden. Dafür benötigt man einen HG-Cracker zum Abdrehen der Schraube (kleinstes Ritzel) und eine Freilaufabstützung für die Kassette. Generell ist beim Speichenaustausch noch auf die unterschiedlich langen Speichen zu achten! Die Speichen an der Kassettenseite des Hinterrades sind einiges Kürzer als die anderen. Lassen Sie sich von Ihrer Fachwerkstatt beraten. Nehmen Sie auch Ersatznippel für die Speichen mit, falls Ihnen bei der Reparatur der lose Nippel verloren geht. Es gibt auch im Handel flexible Speichen mit einem Stahlseil. Hinweise dazu kann Ihnen Ihr Fachhändler geben.
Kettenniete und Zubehör
Ebenso anspruchsvoll wie das Speichenwechseln ist die Reparatur eines Kettenrisses oder eines herausgerutschten Kettenniets. Bei ersterem müssen Sie zuerst ein vollständiges Kettenglied an der Bruchstelle entfernen, damit die Kette systembedingt montierbar wird. Bei jeder neuen Ketten oder als Ersatzteil gibt es Kettennieten. Nach dem Verbinden der Kette, zum Beispiel mit einem Topeak-Multitool, muss das herausragende Ende (der Kettenniet besteht aus dem eigentlichen Kettenniet und einem Hilfsdorn) abgebrochen werden. Dabei hilft uns wieder unser Leatherman-Tool. Bei herausgerutschtem Kettenniet wird dieser einfach wieder mit dem Multitool zurück gedrückt.
Es gibt im Handel auch Kettenschlösser für HG-Ketten. Davon habe ich zwar eins dabei, ich würde aber im Ernstfall eher einen neuen Kettenniet setzen. Wenn ich von HG geschrieben habe, gilt das natürlich auch für die Shimano IG-Ketten, sowie für die von PG-Ketten von SRAM oder anderen Fabrikaten.
Ersatzachsen
Üblicherweise werden an neuen Fahrrädern Achsen mit Schnellspannern montiert. Für den Benutzer hat das den Vorteil, das Rad schnell ausbauen zu können. Mit der Verwendung von Schnellspannern anstatt Muttern ändert sich auch die Konstruktion der Achse von einer Vollachse zu einer Hohlachse. Hohlachsen haben zwar immer noch eine sehr hohe Stabilität, sind aber konstruktionsbedingt bruchanfälliger als Vollachsen. In seltenen Fällen kann es deshalb zu einem Bruch kommen. Bei einem Bruch der Achse ist es möglich vorsichtig weiterzufahren und die Reparatur in einer Werkstatt vornehmen zu lassen. Da Shimano aber jährlich die Produkte ändert, habe ich passende Hohlachsen dabei.
Der Austausch der Achsen ist alles andere als Einfach. Das Hinterrad muss als erstes ausgebaut werden. Je nach Boden (Untergrund) legt man ein altes Tuch, T-Shirt oder Lappen unter das Rad und zieht vorsichtig die Achsenteile heraus. Dabei werden sehr wahrscheinlich die Kugeln mit herausfallen (deshalb das Tuch darunter). Die Konusse werden durch Muttern gekontert und müssen gelöst werden. Sind alle Muttern und Konusse ab, wird ein Konus und eine Mutter auf die Ersatzachse geschraubt. Die Kugeln wieder in die Lagerflächen eingesetzt und vorsichtig die Achse eingeführt. Die Achse muss mit dem einen Konus an der Achse symmetrisch ausgerichtet werden, dann kann der andere Konus drauf gedreht werden. Ebenfalls danach die Kontermutter. Ist alles locker und symmetrisch handfest angezogen, geht es an das Festziehen der Muttern. Hier wird es jetzt Problematisch, da wir nicht das richtige Werkzeug dabei haben. Also provisorisch anziehen und schnellstmöglich eine Werkstatt aufsuchen. Das Austauschen der Achsen auf Reisen ist mir bisher glücklicherweise erspart geblieben.
Kleinteile
Die auf den Bildern gezeigten Teile habe ich immer dabei, um bei besonderen Problemen den Schaden notdürftig reparieren zu können. Mit Schlauchschellen kann man gut gebrochene Teile, wie z.B. einen Rahmen, zusammenfügen. Mit den Innenleben von Lüsterklemmen kann man sowohl Seilzügen verbinden, als auch probieren eine gebrochene Speiche wieder auf Zugfestigkeit zu bringen. Für herausgerissene Schrauben benötigt man große Unterlegscheiben. Ein Seil aus dem Schiffzubehör hat eine genügende hohe Festigkeit auch schwere Teile zu verbinden. Ein Stück fester Draht (kein Kupferdraht), eine Rolle Gewebeklebeband und eine/zwei Tütchen mit Schrauben runden unser mobiles Ersatzteillager ab.
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